ATV Haltern – CSG Bulmke 69-70 (11-13, 14-14, 15-19, 15-9, 14-15)
Den Sieg, den die 1. Herrenmannschaft der CSG Bulmke am vergangenen Sonntag im Haltern einfahren konnte, wird die Mannschaft so schnell sicher nicht vergessen. Erst in der letzten Minute der Verlängerung drehten die Bulmker ein fast verloren geglaubtes und nervenaufreibendes Spiel, das erst nach über zweieinhalb Stunden für beendet erklärt werden konnte. Nach einer chaotischem Schlussphase freute sich die CSG über den 70-69 Erfolg.
Aber von vorn… die CSG startete wie gewohnt mit der Starting Five um Levin Ince, Deniz Oguz, Niven Güngör, Johann Rockel und Dominic Nienaber in die Partie. Nach einer intensiven Woche im Training, in der die Fehler der Vorwoche aufgearbeitet wurden, wollte sich das Team von Trainer Szafranski konzentrierter zeigen und das Potenzial ausschöpfen. Zunächst sah es auch so aus als würde der Plan aufgehen, da die Mannschaft konzentriert ins Spiel startete und sich nach wenigen Minuten bereits eine erste Führung erspielt hatte (9-3). Leider kam es anschließend aber zu einem unerklärlichen Bruch im Spiel und gerade offensiv verlor das Team zusehends den Faden. So holten die Hausherren Punkt für Punkt auf und nach einem offensivschwachen Viertel beider Teams ging es beim Stand von 13-11 für die CSG in die erste Viertelpause.
Im zweiten Viertel erwischten die Gastgeber dann den besseren Start und erspielten sich ihrerseits zum ersten mal eine Führung (15-17). Dank eines 10-0 Laufs innerhalb von drei Minuten gingen die Bulmker aber wieder in Führung es sah kurzzeitig so aus, als würde Team nun endlich in Tritt kommen. Erneut ließ die Konzentration jedoch nach, so dass die Führung zur Pause nur noch zwei Punkte betrug (27-25).
Nachdem es defensiv in der ersten Halbzeit gut lief, aber offensiv zu viele Würfe verweigert wurden, stellte Trainer Szafranski die Mannschaft für die zweite Hälfte noch einmal ein und verlangte mehr Mut beim Abschluss. Offensiv setzte das Team die Vorgaben gut um und nahm und verwandelte endlich auch ein paar Distanzwürfe. Unerklärlicherweise fehlte nun aber in der Verteidigung die Konzentration, so dass sich die Gäste nicht entscheidend absetzen konnten. Dazu kam, dass das Kampgericht nun zusehends Probleme mit dem digitalen Anschreibebogen bekam und das Spiel immer wieder unterbrochen werden musste, weil Bogen und Anzeigetafel nicht übereinstimmten. Zunächst ließ sich die CSG davon aber nicht beirren und ging mit sechs Punkten Führung ins letzte Viertel (46-40).
Zu Beginn des letzten Viertels erhöhten die Bulmker dann auf 49-40 – es sollte aber die höchste Führung im Spiel bleiben. Denn anstatt auf der Führung aufzubauen und sich nun abzusetzen, ließ man offensiv selbst die einfachsten Möglichkeiten liegen. Haltern machte es auf der anderen Seite besser ging durch einen 12-2 Lauf nun abermals in Führung (51-52 aus Sicht der Bulmker). In einem mittlerweile intensiven Spiel rückte nun leider das Kampfgericht immer mehr in den Mittelpunkt. Punkte wurden nicht oder falsch aufgeschrieben, die Spielzeit zurückgesetzt und die Übersicht über genommene Auszeiten war komplett verloren gegangen. So war es nur symptomatisch, dass beide Teams ihre Chancen auf den Sieg nicht nutzen konnten und es beim Stand von 55-55 in die Overtime ging.
Für die Mannschaft war klar, dass man das Spiel nun unbedingt gewinnen wollte. Nachdem sich die Bulmker nach der tollen Aufholjagd im letzten Spiel gegen Dorsten nicht belohnen konnten, wollten sie keine weitere knappe Niederlage, die diesmal absolut vermeidbar gewesen wäre. Das Vorhaben konnte jedoch nicht in die entsprechende Leistung umgemünzt werden und Haltern erspielte sich schnell eine Führung. 1:47 Minute vor dem Ende führten die Hausherren mit acht Punkten (58-66) und bei 56 Sekunden Restspielzeit waren es noch immer vier Punkte , die die CSG aufholen musste (65-69). Die Bulmker zeigten aber erneut eine tolle Moral und gaben nicht auf. Defensiv war die Intensität plötzlich sehr hoch und es konnten mehrere Ballgewinnen erzielt werden. Haltern wusste sich anschließend häufig nur mit Fouls zu helfen und so war es Adrian Kanczik, der die letzten sieben Punkte der Bulmker erzielte und damit letzten Endes für die 70-69 Führung sorgte. Haltern vergab die letzte Chance auf den Sieg und die Gäste hatten das Spiel doch noch gewonnen … dachten zunächst alle.
Nachdem sich die Teams voneinander und von den Schiedsrichtern verabschiedet hatten und einige Spieler bereits unter der Dusche standen, wiesen die Offiziellen auf weitere Fehler im digitalen Bogen hin, die sich durch die komplette Overtime zogen. Das Spiel sollte plötzlich doch noch einmal fortgesetzt werden. Die Verwirrung nahm kein Ende, doch nach eingehender Diskussion und Besprechung konnten die Unklarheiten ausgeräumt werden und die CSG konnte sich mit ein wenig Verzögerung und einer Spieldauer von gut 2,5 Stunden über den knappen Sieg freuen.
Deniz Oguz nach dem Spiel: „Wir hatten heute einige Schwierigkeiten auf dem Feld, aber dennoch bin ich sehr stolz auf die Mannschaft. Wir haben den Kopf nicht hängen gelassen und uns in der Overtime nach 8 Punkten Rückstand zurück gekämpft.“
Trainer Szafranski stimmte seinem Aufbauspieler zu: „Es spricht für unser Team, dass wir uns auch bei dem großen Rückstand in der Verlängerung nicht aufgegeben haben. Deshalb freue ich mich umso mehr, dass wir uns diesmal für die tolle Aufholjagd belohnen konnten.“
Der Trainer führte weiter aus: „Ein Sonderlob geht heute an Adi, der uns mit seiner Erfahrung und Abgezocktheit zum Ende des Spiels den Sieg gesichert hat. Dass wir uns jedoch überhaupt in eine solche Situation gebracht haben, gefällt mir nicht. Das werden wir in der kommenden Woche aufarbeiten, um im nächsten Spiel eine bessere Leistung zu zeigen.“
Viel Zeit bleibt den Bulmkern aber nicht, um sich auf das nächste Spiel vorzubereiten. Kommenden Sonntag, am 06.10., kommt es um 16 Uhr im Wildenbruch zum Duell mit Citybasket Recklinghausen 3, gegen die man in der Vorsaison beide Spiele verlor.
Die CSG will Revanche und freut sich auf zahlreiche Unterstützung durch die Fans.
Punkteverteilung (Freiwürfe):
4 Deniz Oguz 14 Punkte (2-4)
5 Levin Ince 14 (3-3)
6 Jonas Völker 4 (2-2)
7 Adrian Kanczik 18 (8-9)
8 Niven Güngör 2
9 Jan Schlüter 0
10 Daniel Vordonarakis 0
11 Dominic Nienaber 14 Punkte (0-1)
13 Johann Rockel 4