Die Vorzeichen standen denkbar ungünstig für die prestigeträchtige Partie gegen die Gelsenkirchener, nördlich vom Kanal. Pascal Alt musste passen und neben den Dauerverletzten Andreas Ruff gesellt sich auch seit 2 Wochen Max Bräuning mit einer Zerrung und Sebastian Bräuer, der beim Abschlusstraining sich den Fuss vertreten hatte und so nicht ins Spielgeschehen eingreifen konnte. Auch Adrian Kanczik ging angeschlagen in die Begegnung, hatte er sich doch am Dienstag eine Muskelverletzung in der rechten Wade zugezogen.
Mit den verbliebenen Spielern war die Marschroute schnell klar. Hinten eine Zonenverteidigung, ohne offene Würfe zuzulassen und vor allem keine zweiten Wurfchancen. Vorne clever, übersichtlich spielen und wenig einfache Fehler produzieren. Gesagt getan, funktioniert auch sehr gut, allerdings hatten die Schiedsrichter zu Beginn recht einseitig gepfiffen. 6 Fouls auf Bulmker Seite, davon 2 gegen Guido Weber, null auf Seite des SC Hassel. Es dauerte ein wenig bis beide Teams ins Spiel gefunden hatten, doch die taktische Vorgabe wurde von den Bulmkern gut umgesetzt und man konnte sich ein wenig absetzen. Mit Freiwürfen konnten die Gastgeber noch mal auf 9:14 zum Ende des ersten Viertels verkürzen.
Im zweiten Viertel leistete sich der Gast aus dem Gelsenkirchener Süden eine etwas längere Schwächephase. Robert Geier und der ehemalige Bulmker Marco Pothmann trafen je zweimal jenseits der Dreierlinie. So ging Hassel erstmals dank eines 17:7-Laufes in Führung. Doch glücklicher Weise ging auch diese Phase vorbei. Was nicht so einfach zu verkraften war, war ein fragwürdiges Offensivefoul von Guido Weber, gefolgt von einem technischen Foul, kurz vor der Halbzeitsirene. Eine schwere Hypothek, aufgrund der dünnen Personaldecke, vor allem auf der Centerposition. Trotzdem ging man nur mit einem Zweipunkterückstand in die Halbzeitpause.
Das dritte Viertel ging hin und her, ohne dass sich ein Team großartig absetzen konnte. In der 6. Spielminute holte sich Guido Weber, der bis dato durchgespielt hatte, sein 5. Foul ab. In der Folge konnte Hassel sich durch einen 7:0-Lauf auf 42:36 absetzen. Eine Auszeit musste her und die Bulmker waren sich sofort einig, dass man sich so einfach nicht geschlagen geben wollte. Angeführt von einem stark aufspielenden Stefan Szafranski, der das Spiel gut organisiert hat, Sven Kubisch und Arthur Rudka, die unermüdlich gekämpft haben und Tobias Brall, der trotz Prüfungsphase sich für das Spiel freigeschaufelt hat. Das dritte Viertel ging noch mal an die Gastgeber und Bulmke lag vor Beginn des letzten Viertels mit 4 Punkten im Rückstand.
Die letzten 10 Minuten musste Adrian Kanczik, der aufgrund seiner Verletzung nicht bei 100% war, auf die Zähne beißen. Ebenso wie Thomas Lewandowski, der als verbleibender Center durchspielen musste und seine Sache sehr gut machte. Die notwendige Intensität und Willensstärke, vor allem in der Defensive, bekamen die Bulmker aber von Philip Schulte-Batenbrock, der die Abwehr organisierte und dafür sorgte, dass die Hasseler keine einfachen Würfe bekommen sollten. Doch die letzte Minute war nichts für schwache Nerven. Hassel führte 56:53, bevor Adrian Kanczik zum Korb zog und gefoult wurde. Der Hasseler Spieler beschwerte sich nach Ansicht des Schiedsrichtergespanns zu sehr, so dass es noch ein technisches Foul hinzu gab. Adrian Kanczik verwandelte alle 4 Freiwürfe sicher. Auf der Gegenseite verwarf Hassel zwei Freiwürfe und den Schnellangriff konnte Hassel nur mit einem unsportlichen Foul unterbinden. Arthur Rudka verwandelte sicher und Bulmke führte mit 3 Punkten. Hassel wieder ohne Korberfolg und stoppt die Uhr. So führte die CSG 10 Sekunden vor Schluss mit 4 Punkten und das Spiel schien entschieden. Bulmke wollte ein wenig Zeit von der Uhr nehmen aber auf keinen Fall foulen. Leider wurde Marcel Witt dann doch beim Dreier und so führte man nur noch mit einem Punkt, 4 Sekunden vor Schluss. Foul an Arthur Rudka, der wieder beide Freiwürfe souverän versenkte. Diesmal setze Bulmke die Vorgabe besser um und es wurde ein normales Foul so dass Hassel nur 2 Freiwürfe zugesprochen bekam, die Alexander Spiekermann beide verwandelte. Beim Einwurf wurde Stefan Szafranski gefoult, der 0,3 Sekunden vor Schluss beide Freiwürfe daneben setzte und Hassel so die Chance nahm über einen Einwurf noch einen gezielten Wurf auf den Korb zu bringen. So gewannen die Basketballer aus dem Gelsenkirchener Süden das letzte Viertel mit 19:24 und somit auch das Stadtduell.
Punkte (in Klammern Freiwürfe)
Philip Schulte-Batenbrock –
Sven Kubisch 4 (4/6)
Adrian Kanczik 14 (9/12)
Tobias Brall 2
Stefan Szafranski 13 (5/9)
Arthur Rudka 6 (4/4)
Thomas Lewandowski 12 (2/2)
Guido Weber 11 (1/2)