An diesem Wochenende ging es zum ungeschlagenen Tabellenführer nach Borken. Die Auswärtsfahrt traten die Bulmker ohne Andreas Ruff, Pascal Alt (aufgrund von Univerpflichtungen) und Sebastian Bräuer (plagt weiterhin die Sprunggelenksverletzung) an. Borken hingegen hatte den kompletten Kader zur Verfügung.
Es entwickelte sich von Beginn an das erwartet temporeiche und körperliche Spiel. Aber die Gelsenkirchener hielten sehr gut dagegen und bestätigten die aufsteigende Form der vergangenen Wochen. Zunächst wollte man den Gastgebern mit einer Ball-Raum-Verteidigung den Wind aus den Segeln nehmen. Zum einen weil die Zone in der Vergangenheit sich als sehr wertvoll und eingespielt herausgestellt hat, zum anderen um keine zweiten Wurfchancen zu zulassen. Vorweg genommen sei gesagt, dass unabhängig von der Verteidigungsform die Münsterländer an dem Tag in der Lage waren aus jeder winzig freien Position heraus hochprozentig zu treffen. So entwickelte sich auch in den ersten 5 Minuten ein ausgeglichenes Spiel, bis die Borkener 3 Dreier in Serie setzen und sich erstmals auf 19:12 leicht absetzen konnten (6. Spielminute). Eine Auszeit und Umstellung auf Mannverteidigung war die Konsequenz. Doch dank Guido Weber, der stark an beiden Brettern arbeitete und Adrian Kanczik, der von den Gastgeber nicht kontrolliert werden konnte, blieb man dran und so endete das erste Viertel mit 30:22.
Zu Beginn des zweiten Viertels zeigte sich warum Borken zurecht an der Tabellenspitze steht. Angeführt von Stearns und Holtkamp, die eine Menge Aufmerksamkeit auf sich zogen, trafen auch die übrigen Rollenspieler ihre Würfe recht souverän. In dieser Phase kann man den Bulmker höchstens vorwerfen, dass die letzte Konsequenz beim Step Out und in der Helpsiderotation fehlte. So setzte sich Borken sogar auf 44:27 (4.) ab. Eine weitere Stärke des Teams ist spätestens seit der Rückrunde, dass man sich niemals aufgibt. So kämpften sich die Gelsenkirchener, angeführt von einem groß aufspielenden Stefan Szafranski, wieder heran und konnten das zweite Viertel ausgeglichen gestalten (24:24).
Nach einer kämpferischen Halbzeitansprache kamen die Bulmker höchst motiviert aus der Kabine und das Trio Szafranski/Kanczik/Weber sorgte für sämtliche Punkte im dritten Viertel. Vor allem Stefan gilt ein Sonderlob für seinen Einsatz in der Defense und die Organisation des Angriffes. Zudem erzielte er sieben Punkte in den ersten vier Minuten der zweiten Halbzeit und so hatte man das Spiel wieder nahezu ausgeglichen (61:59). Doch dann schalteten sich die Schiedsrichter unerklärlicher Weise ins Spielgeschehen ein. Die gefühlte leichte Benachteiligung bei den gepfiffenen Fouls (vor allem beim Wurf) schlug um in einer Weise, dass mehrere Kontakte in der Verteidigung auf Bulmker Seite mit Fouls geahndet wurden, während auf der anderen Seite, und Borken verteidigte auch nicht immer sauber, die Pfiffe ausblieben. Darüber hinaus bekam in dieser Phase Stefan Szafranski noch ein technisches Foul weil er in der Verteidigung, beim Versuch an seinem Gegenspieler dran zu bleiben, gesperrt wurde und unsanft zu Boden ging, was die Schiedsrichter als Beschwerde über den ausbleibenden Pfiff auslegten. Darüber hinaus teilten die Schiedsrichter dem, als Co-Trainer eingetragenem, Ingo Lask mit, dass er kein Recht habe mit dem Schiedsrichtergespann zu kommunizieren. Dieses Privileg gelte einzig und allein Adrian Kanczik, der dank seiner Trainerlizenz auf dem Spielberichtsbogen eingetragen war. Fortan ignorierten das Schiedsrichtergespann die Hinweise und Kommentare des Co-Trainers völlig. In den 4 genannten Spielminuten blieben die Bulmker ohne Korberfolg und Borken konnte sich wiederum auf 75:59 (8.) absetzen. Darüber hinaus holten sich die zum Ende des Viertels Guido Weber und Stefan Szafranski jeweils ihr 4. Foul ab. So entschieden die Gastgeber das Viertel mit 27:18 für sich.
Im letzten Viertel, man hatte mittlerweile wieder auf Zonenverteidigung umgestellt, ging das Spiel hin und her. Adrian Kanczik erfreute sich mittlerweile einer Sonderbewachung, da Borken auf eine Box-And-One umgestellt hatte. Erwähnenswert ist vielleicht noch, dass der Spieler mit der Nummer 10 (Holtkamp), der am Ende 44 Punkte auf seinem Konto hatte, noch mal 4 Dreier setzte. Am Ende ähnelte das Ergebnis sehr dem Hinspiel, wobei die Gelsenkirchener spielerisch weitaus mehr überzeugen konnten als damals.
Die Niederlage jetzt einzig und allein den Schiedsrichtern anzukreiden wäre zu einfach. Klar hatte man eine schlechte Phase, aber man hat an diesem Tag gegen einen Gegner gespielt, der einen sehr guten Tag erwischt hat und zurecht oben an der Tabellenspitze steht. Zufrieden war der (Co-)Trainer dennoch mit der gezeigten Leistung, die man im Spiel am kommenden Sonntag gegen Recklinghausen wiederholen möchte, bevor es in die Osterpause geht.
Ein herzlicher Dank gilt auch den mitgereisten Fans für die tolle Unterstützung
Punkte (in Klammern Freiwürfe)
Philip Schulte-Batenbrock –
Sven Kubisch 3 (1/2)
Adrian Kanczik 25
Tobias Brall 3 (3/4)
Stefan Szafranski 27 (2/2)
Arthur Rudka 3
Thomas Lewandowski 5 (3/4)
Guido Weber 15 (3/6)
Max Bräuning 2