SC Union Lüdinghausen – CSG Bulmke 84-82 (19-29, 11-22, 29-11, 25-20)
Die 1. Herrenmannschaft der CSG Bulmke musste am späten Sonntagabend eine weitere bittere und völlig unnötige Niederlage hinnehmen. Nach einer herausragenden ersten Halbzeit gelang es dem Team nicht, die Leistung im zweiten Spielabschnitt aufrechtzuerhalten, wodurch eine zwischenzeitliche 24-Punkte-Führung verspielt wurde. Zu allem Überfluss setzte sich der unglückliche Trend des Saisonstarts fort. So fehlte den Bulmkern erneut das nötige Quäntchen Glück, als Lüdinghausen den entscheidenden Korb mit der Schlusssirene erzielte.
Vor Spielbeginn gab es zunächst eine positive Nachricht: Levin Ince feierte sein Comeback im Team. Dennoch trat die CSG Bulmke erneut nicht in Bestbesetzung an. Mit Johann Rockel, Daniel Vordonarakis, Sebastian Müller sowie den beiden U18-Spielern Jan Schleicher und Joris Hill fehlten gleich mehrere Akteure. Trotz der personellen Ausfälle ging die Mannschaft hochmotiviert in die Partie. Nach dem holprigen Saisonstart hatte das Team durch die guten Leistungen in den letzten beiden Spielen neues Selbstvertrauen getankt.
Die Starting Five um Deniz Oguz, Niven Güngör, Stefan Szafranski, Jonas Völker und Dominic Nienaber wusste von Beginn an zu überzeugen. Nach nur drei Minuten führten die Bulmker mit 11-3, bis zur 6. Minuten hatte die CSG die Führung auf 18-6 ausgebaut und alle Starter hatten bereits gepunktet. Die Hausherren fanden in der Folge zwar besser ins Spiel, doch bis zum Ende des Viertels hatte Lüdinghausen trotzdem einen ordentlichen Rückstand (19-29).
Im zweiten Spielabschnitt knüpfte die CSG nahtlos an die starke Leistung des ersten Viertels an. Auch die Wechsel führten zu keinem Bruch im Spielfluss, sodass der Vorsprung kontinuierlich ausgebaut wurde. Freie Würfe fanden ihr Ziel, starke Drives zum Korb setzten die gegnerische Verteidigung unter Druck und auch von der Freiwurflinie zeigte sich das Team treffsicher. Gleichzeitig stand die Defensive stabil, was dazu führte, dass die Bulmker zur Halbzeit eine komfortable 21-Punkte-Führung herausspielten (30:51).
Die Halbzeitansprache war klar und zielgerichtet: Volle Konzentration beibehalten und das Spiel so angehen, als stünde es 0:0. Zu diesem Zeitpunkt gab es keinerlei Anzeichen für einen Einbruch. Trainer Szafranski betonte: „Die Konzentration war auch in der Pause da und niemand hinterließ den Eindruck, sich auf der Führung auszuruhen.“
Die Leistung der CSG zu Beginn des dritten Viertels vermittelte dann aber ein anderes Bild. Zwar erkannte das Team die Umstellung des Gegners auf Zonenverteidigung sofort und erspielte sich gute Wurfchancen, doch der Ball wollte einfach nicht in den Korb. Die vielen sauber herausgespielten Aktionen blieben erfolglos. Trainer Szafranski zeigte sich entsprechend frustriert: „Zu Beginn des 3. Viertels hat uns die Zonenverteidigung aus dem Konzept gebracht. Wir haben erst nach fünf Minuten unseren ersten Korb erzielt. Dabei hatten wir wirklich gute Optionen – egal ob von der Dreierlinie, am Brett oder aus der Mitteldistanz. Der Korb war aber wie vernagelt.“
Auf der anderen Seite des Feldes zeigte sich ein komplett anderes Bild. Lüdinghausen punktete aus allen Lagen und hatte keine Mühe, sich auf die wechselnden Verteidigungsarten der Gelsenkirchener einzustellen. Besonders schmerzhaft: Gleich vier And-One-Plays schlossen die Gastgeber erfolgreich ab. Mit einem 16:0-Lauf verkürzten sie den Rückstand aus der ersten Halbzeit fast vollständig. Auch die beiden zwischenzeitlich genommenen Auszeiten zeigten keine Wirkung, und so glitt den Bulmkern das Spiel zusehends aus der Hand – obwohl sie zum Ende des 3. Viertels weiterhin in Führung lagen (59:62).
Im vierten Viertel schien die CSG dann zunächst eine Antwort gefunden zu haben und der Vorsprung konnte noch einmal auf acht Punkte ausgebaut werden. Doch Lüdinghausen ließ sich nicht abschütteln. Die Gastgeber nutzten den Schwung aus dem dritten Viertel, holten Punkt um Punkt auf und gingen kurz darauf erstmals in Führung (69:67). Von diesem Moment an entwickelte sich ein packender Schlagabtausch, bei dem sich beide Teams mit kleinen Läufen abwechselten. In der vorletzten Minute übernahm Bulmke erneut die Führung (78:80).
Doch Lüdinghausen blieb unbeeindruckt und erzwang 17 Sekunden einen weiteren Führungswechsel. Anders als bei den vorangegangenen Spielen der Saison zeigte die CSG diesmal jedoch Nervenstärke: Sie nutzte ihre letzte Chance und glich sieben Sekunden vor dem Ende aus. In der anschließenden Auszeit war das Ziel klar definiert: Gut verteidigen und die Verlängerung sichern. Der erste Wurfversuch der Gastgeber wurde stark verteidigt, doch der Abpraller landete erneut in den Händen der Lüdinghausener. Trotz intensiver Defense fand der Verzweiflungswurf aus der Drehung den Weg in den Korb – mit der Schlusssirene. Endstand aus Sicht der Bulmker: 82:84.
Entsprechend groß war die Ernüchterung nach dem Spiel. Nicht nur, dass man eine 24-Punkte Führung verspielt hatte, auch die Art und Weise wie das Spiel verloren ging tat weh, da ein Treffer mit der Schlusssirene immer doppelt bitter ist.
Dominic Nienaber: „Wir haben sehr stark und konzentriert angefangen. Einfach gescored und gut verteidigt. Nach der Halbzeit haben wir den Faden verloren und hatten Schwierigkeiten mit der Zonenverteidigung klarzukommen. Als wir wieder zurück ins Spiel gefunden haben, fehlte uns am Ende wie so häufig diese Saison das Glück. Ich glaube am Ende fehlte uns die Größe und der Wille das Spiel unbedingt gewinnen zu wollen.“
Kurz vor dem Jahreswechsel rangieren die Bulmker mit drei Siegen und sechs Niederlagen auf dem 9. Tabellenplatz. Doch eine letzte Chance, die Bilanz zu verbessern, bleibt ihnen noch.
Am kommenden Sonntag, den 22. Dezember 2024, steht um 16 Uhr ein besonderes Spiel an: Das Derby gegen die 2. Mannschaft des FC Schalke 04. Diese Partie verspricht Brisanz – nicht nur wegen der Derby-Rivalität, sondern auch, weil einige ehemalige Bulmker im Trikot der Schalker auflaufen werden.
Die Mannschaft freut sich zum Abschluss des Jahres nochmal auf die Unterstützung der Fans.
Punkteverteilung (Freiwürfe):
4 Deniz Oguz 15 (4-6)
5 Levin Ince 10 (0-1)
6 Jonas Völker 6 (2-2)
7 Adrian Kanczik 6 (2-2)
8 Stefan Szafranski 5
9 Niven Güngör 17 (4-5)
11 Dominic Nienaber 15 (5-5)
12 Jan Schlüter 3
14 Hendrik Ohlig 5