Hertener Löwen II vs. CSG Bulmke 76:80 (22:16; 12:19; 28:18; 14:27)
Nach dem erfolgreichen Heimauftakt stand am zweiten Spieltag das schwere Spiel in Herten auf dem Programm. An die Zweitvertretung der Löwen, die mit der ersten Mannschaft immerhin ProB spielt, hatte man keine guten Erinnerungen. In der letzten Saison verlor man nicht nur das Spiel, sondern auch Arthur Rudka mit einer schweren Verletzung. Zudem hatten sich die Löwen mit zwei guten Spielern aus Recklinghausen verstärkt. Trotzdem wusste man aber, dass man gegen die junge und dynamische Mannschaft gute Chancen hatte das Spiel für sich zu entscheiden. Weiter verzichten mussten die Gelsenkirchener auf den verletzten Tobias Beck, sowie Fabian Horstmann und Christian Schneider aus privaten Gründen. Auch Andreas Ruff und Sebastian Bräuer sind noch nicht wieder bei 100%, da beide noch entsprechenden Trainingsrückstand aufweisen. Vorweg gesagt sei aber, dass beide einen guten Job machten.
Vom Sprungball an nahm das Spiel direkt Fahrt auf und es wurde schnell deutlich, dass man den Gegner richtig eingeschätzt hat. Die Gastgeber suchten durch hohes Tempo und viel Zug zum Korb den Erfolg, während Bulmke durch Ordnung und gute Laufwege immer wieder zum Erfolg kam. So konnte man sich erstmals ein wenig absetzen (2:9; 4. Spielminute). Allerdings ließ man sich in der Folge ein wenig von der Hektik anstecken und verlor so die Ordnung und die Kontrolle über das Spiel. In der Verteidigung wurden Absprachen nicht mehr konsequent umgesetzt und so ließ man die Hertener zu einfach durch die Mitte zum Korb ziehen, wo sich sämtliche Möglichkeiten eröffneten. Herten traf auch noch von außen und auf einmal stand es 14:12 (8.) für die Gastgeber. Damit nicht genug. Durch ein Offensivfoul von Florian Stamen und dem anschließenden technischen Foul saß er erst einmal mit drei persönlichen Fouls auf der Bank. Herten baute die Führung bis zur Viertelpause noch weiter aus.
Doch bekanntermaßen lassen sich die Bulmker so schnell nicht die Butter vom Brot nehmen und starteten furios in das zweite Viertel. Vor allem Justin Schuch unterm Korb, aber auch Adrian Kanczik von außen sorgten für eine schnelle Wende (24:28; 15.). Doch das Spiel blieb weiter hektisch, was unter anderem auch ein wenig an den Schiedsrichtern lag, bei denen eine klare Linie auf beiden Seiten nicht auszumachen war. So setzte es nach einer „Fußspiel-Reklamation“ das nächste technische Foul gegen die Bulmker Bank. Trotzdem konnte man die Führung weiter ausbauen, vor allem weil man auch selber mit dem einen oder anderen Schnellangriff kleine Nadelstiche setzen konnte (28:35; 18.). Leider gelang Bulmke nach dem erfolgreichen Zug zum Korb von Luca Guagliardi kein Punkt mehr, so dass die Führung auf einen Punkt zur Halbzeit geschmolzen ist.
In der zweiten Halbzeit wechselte die Führung quasi im Minutentakt. Herten spielte noch aggressiver als zu Beginn und erreichte die Teamfoulgrenze bereits nach 4 Minuten. So gingen die Gelsenkirchener zwar häufig an die Freiwurflinie, konnten aber kein Kapital daraus schlagen. Zwar machten die Bulmker den Weg zum Korb jetzt besser zu, aber die Rotation passte nicht immer, so dass Herten relativ freie Würfe aus der Mitteldistanz bekam und diese auch verwandelte. Auf einmal hieß 51:42 (26.) für Herten. In dieser Phase zeigte Andreas Ruff wie man es besser macht und verwandelte seine 4 Freiwürfe sicher und so kämpfte man sich wieder heran (55:50; 29.) doch die letzten Minuten gehörten wieder den Gastgebern die dann mit einer 9-Punkte-Führung in die Pause vor dem letzten Viertel gingen.
Die erste Aktion gehörte wieder den Gastgebern und schraubte die Führung hoch auf 12 Punkte. An der Hertener Spielweise änderte sich aber wenig und als Stefan Szafranski sich beim Ballvortrag beschwerte erntete er dafür auch ein technisches Foul. Einen Angriff später gab er aber direkt die richtige Antwort und wurde bei seinem Korbleger auch noch gefoult (66:58; 32.). Bulmke verteidigte jetzt ebenfalls aggressiver und ließ den jungen Gastgebern kaum Luft zum atmen. So zwang man Herten zu einfachen Passfehlern und Ballverlusten. Man kam wieder ran, doch ein frustriertes „Flasche wegwerfen“ auf der Bank wurde mit dem vierten technischen Foul geahndet. Der zusätzliche Freiwurf brachte der Hertener Zweitvertretung noch einmal einen Schub zur Führung (68:60; 34.). Florian Stamen, der in der zweiten Halbzeit sich super ins Spiel zurück gekämpft hat ackerte in der Verteidigung und hatte am Ende 7 Rebounds, 6 Steals und 2 Blocks auf der Habenseite. Doch auch im Angriff erzielte er zwei schnell Körbe, so dass die Führung wieder dahin schmolz. Auch Christof Kolberg schaltete sich gut ins Angrifsspiel mit ein, zog mehrere Fouls und brachte Bulmke auf 4 Punkte heran (70:66; 36.). Noch hatten die Gastgeber eine Antwort parat und zwei Angriffe später war der Rückstand wieder auf 8 Punkte angewachsen. Allerdings gelangen danach den Gastgebern nur noch zwei Punkte, vor allem weil den jungen Spielern an der Freiwurflinie die Nerven versagten. Stefan Szafranski war es überlassen, mit einem Dreier aus der Ecke die erste Führung seit langem wieder heraus zu werfen, da waren noch knapp 40 Sekunden zu spielen (76:77; 40.). Den Rest besorgten dann Adrian Kanczik und Florian Stamen von der Freiwurflinie.
Alles in allem geht der Sieg in Ordnung, da man sich nicht hat irritieren lassen und auch nie aufgegeben hat. Damit sollte man das Spiel auch abhaken und sich auf das nächste Spiel konzentrieren. Zu Gast in Gelsenkirchen ist dann mit dem SC Borchen der Absteiger aus der 2. Regionalliga, der allerdings mit zwei Niederlagen in die noch junge Saison gestartet ist.
Punkteverteilung (in Klammern Freiwürfe):
Adrian Kanczik 26 (3/6)
Sebastian Bräuer –
Luca Guagliardi 3 (1/1)
Christof Kolberg 7 (3/8)
Max Bräuning 4 (2/2)
Stefan Szafranski 20 (5/6)
Justin Schuch 9 (3/8)
Florian Stamen 7 (3/4)
Andreas Ruff 4 (4/4)
Tobias Beck o.E.