Bulmke 1 holt den Sieg und gewinnt den direkten Vergleich mit Marl

Marler BC vs. CSG Bulmke 68:79 (15:20; 15:24; 21:17; 17:18)

Am Wochenende stand ein entscheidend Spiel für die diesjährige Meisterschaft in der Oberliga 4 an. Nachdem Münster III sich in den letzten Wochen durch zwei Niederlagen quasi selber aus dem Rennen geschossen hatte, sollten die Gelsenkirchener und Marler wohl die Meisterschaft unter sich ausmachen. Das Hinspiel in Bulmke ging bekanntlich mit 70:80 an die Nachbarn aus dem Kreis Recklinghausen. Allerdings musste man in der Partie neben Tobias Beck noch auf zwei Spieler der starting five, Christian Schneider und Max Bräuning verzichten. Zudem ging Stefan Szafranski stark angeschlagen in die Partie. Also konnte man eigntlich recht optimistisch in die Partie gehen, auch wenn es sich um ein Auswärtsspiel handelte. Jedoch musste man neben den Langzeitverletzten noch spontan auf Sebastian Bräuer verzichten, was vor allem weniger Präsenz in der Defense und Reboundqualität bedeutete. Doch auch Marl lief nicht mit dem dritten Amerikaner auf, der sich während der Saison dem Team angeschlossen hatte.
Die Anfangsminuten waren geprägt von Nervosität auf beiden Seiten. Pässe landeten im Aus und auch sonst schlichen sich der eine oder andere technische Fehler in das Spiel beider Mannschaften. Die Gastgeber schienen sich eher zu fangen und gingen mit einem Dreier mit 5:1 in Führung (2. Spielminute). Schlüsselfigur auf Marler Seite, der Amrikaner Kai King hatte sich bis dahin schon 2 Fouls geleistet. Allerdings bei einer Auszeit kurze Zeit später fiel auf, dass auf dem Bogen nur ein Foul verzeichnet war. Ein Schelm wer Böses dabei dachte. Bulmke ließ sich aber nicht aus dem Konzept bringen und legte durch zwei Dreier von Stefan Szafranski und Tobias Beck einen Zwischenspurt hin und führte 8:13 (6.). Vor allem die einstudierte Defense gegen den kleinen Amerikaner klappte sehr gut und so musste er erstmal entnervt auf der Bank Platz nehmen. Auch der große Ami von den Gastgebern, mit dem sich Fabian Horstmann große Teile des Spiels beschäftigen musste, wurde sehr gut aus der Partie genommen. So konnten die anderen Spieler von Marl die fehlenden Punkte zunächst mal nicht kompensieren und Bulmke entschied das erste Viertel für sich.
Zu Beginn des zweiten Viertels trumpfte Florian Stamen zunächst mal groß auf und erzielte 6 seiner 8 Punkte. In dieser Phase hielt Marl sich i.W. nur durch 2 Dreier im Spiel und die Spieler aus der zweiten Reihe kamen besser ins Spiel. So konnten die Marler durch die ersten Punkte des großen Amis den Rückstand nochmal verkürzen (27:30; 15.). Doch Adrian Kanczik, der im Angriff wieder ein besseres Händchen zeigte, obwohl die Gegner eigens für ihn eine Box-And-One gegen ihn spielten und Stefan Szafranski hatten die richtige Antwort parat und erzielten gemeinsam 10 Punkte in Serie, so dass der Vorsprung wieder auf 12 anwuchs (18.). In dieser Phase leistete sich auch der kleine Ami sein drittes Foul, welches zur Verwunderung in der Halbzeit nicht auf dem Bogen auftauchte. Komisch. Mit den wechselnden Verteidigungen hatte Bulmke mehr Probleme als erwartet. Man führte den Ball zu hoch und kam nicht mehr bis zum Brett vor. Jedoch konnte man sich ja auf seine eigene Verteidigung verlassen und so ging man mit einer beruhigenden Führung in die Pause.
Allerdings verschlief man wie so häufig die ersten Minuten der zweiten Halbzeit. Auf Marls 9 Punkte in Serie fand man keine Antwort und da half auch die zwischenzeitlich genommene Auszeit erstmal nichts. Christian Schneider, der ein super Spiel auf beiden Seiten des Spielfeldes machte, zeigte Durchsetzungsstärke und übernahm Verantwortung im Angriff. Die Würfe von außen saßen und so schraubte er sein Punktekonto von der 23. Bis zur 28. um 9 Punkte nach oben. Vor allem der Dreier beim Stande von 45:51 (28.) war nochmal eine Initialzündung. Trotzdem ging das dritte Viertel an die Gastgeber, die sich natürlich nicht so einfach geschlagen geben wollten.
Tobias Beck eröffnete das finale Viertel mit einem Dreier, doch die kollektive Auszeit in den nächsten zwei Minuten kostete Bulmke wieder 9 Punkte an Vorsprung (60:64; 33.). Man hatten zwar die beiden Amis im Griff, aber die anderen Drei machten den Gelsenkirchenern Kopfschmerzen. Apropros Kopfschmerzen, der große Ami zeigte mal wieder mit einem Ellenbogenschlag gegen Max Bräuning mal wieder, dass er sein Temperament nicht immer unter Kontrolle hat. Fabian Horstmann wurde gut in Szene gesetzt, bzw. setzte sich selber den Hut auf und erzielte in dieser kritischen Phase 6 wichtige Punkte, so dass der Vorsprung weiterhin knapp für Bulmke ausfiel (62:68; 36.). Kurz zuvor hatte sich der kleine Ami von Marl den Fuß vertreten und konnte nicht mehr in die Partie eingreifen. Das spielte den Gelsenkirchenern natürlich auch ein wenig in die Karten, die dann routiniert die Uhr im Blick hatten, aber auch den freien Mann und zu einfachen Punkte kamen. Auf einmal war der direkte Vergleich wieder in greifbarer Nähe, da man wieder mit 10 Punkten in Führung lag (66:76; 39.). Doch kurz vor Schluss kassierte man noch einen Korb. Im Gegenangriff stand man 13 Sekunden vor dem Ende an der Seitenlinie – Auszeit -. Der aufgezeichnete Spielzug führte zwar nicht zu einem offenen Dreier, doch Tobias Beck zog unwiederstehlich zum Korb und wurde bei seinem Korbleger gefoult. Den fälligen Freiwurf verwandelte er sicher und im letzten Angriff des Spiels konnte Marl keinen freien Wurf mehr kreieren. Der Rest war Jubel.
Am Ende des Tages war es ein Sieg des Willens und dass die Bulmker wollten, hat man von der ersten Minute an gesehen. Das merkten auch die zahlreichen Zuschauer, die ein phasenweise hochklassiges und dramatisches Spiel gesehen haben und die Gelsenkirchener ganz stark unterstützt haben. Ganz stark war aber auch die Teamdefense und die Umsetzung der Vorgaben. Wenn man nicht so selten trainieren würde, hätten sich die Jungs auf jeden Fall einen trainingsfreien Tag verdient.
Aber die Saison ist noch nicht vorbei, man hat zwar 2 Siege Vorsprung und den direkten Vergleich gewonnen, doch es stehen noch 4 Spiele aus, u.a. zwei schwere Auswärtsspiele in Münster und Recklinghausen. Somit ist weiterhin Konzentration gefragt um das Ziel, alle Spiele der Rückrunde zu gewinnen, weiterhin erreichen zu können.

Punkteverteilung:
Adrian Kanczik 15
Luca Guagliardi –
Christof Kolberg –
Max Bräuning 4
Stefan Szafranski 13
Florian Stamen 8
Christian Schneider 15
Tobias Beck 13
Fabian Horstmann 11

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