Bulmke-Express rollt weiter
DJK Adler Bottrop vs CSG Bulmke 79:85 (15:26; 23:16; 19:19; 22:24)
Am dritten Spieltag mussten die Gelsenkirchener zum freiwilligen Absteiger aus der 2. Regionalliga. Adler Bottrop hat trotz eines hervorragenden dritten Platzes aus der vergangenen Saison zurück gezogen und steht nun vor einem Neuanfang. Dass trotzdem wieder eine schlagkräftige Truppe auf dem Parkett steht zeigte sich bei den ersten beiden Saisonsiegen über Herten und Leopoldshöhe. Doch auch die Bulmker sind mit zwei Siegen in die Saison gestartet und so muss man sich auch in der Fremde definitiv nicht verstecken. Die Vorzeichen waren allerdings alles andere als optimal. Aufgrund der beiden Verletzten Moritz Jakobs und Andreas Ruff und den grippeerkrankten Sebastian Bräuer, Arthur Rudka und Max Bräuning konnte man nur eingeschränkt trainieren. Die letzten drei waren allerdings glücklicher Weise wieder rechtzeitig fit, allerdings musste man auf den privat verhinderten Christian Schneider verzichten. Doch die Bulmker sind mittlerweile an diese Situation gewöhnt und treten weltmeisterlich als Team auf.
Wie bereits in Recklinghausen legte man wieder los wie die Feuerwehr. Der Gegner noch halb in der Kabine hatte man bereits die ersten Würfe gut herausgespielt und sicher verwandelt. So führte man dann sehr schnell 1:9 in der 3. Spielminute. Clever und sicher spielte man sich quasi in einen Rausch und baute die Führung kontinuierlich aus (4:18; 5.). Doch dass das nicht 40 Minuten aufrecht gehalten werden konnte war klar und so kam Bottrop langsam über den starken Spielertrainer Kuhlmann und den Center Fockenberg langsam in die Partie. Mit neun schnellen Punkten stand es auf einmal nur noch 13:20 und die erste Auszeit musste her. Max Bräuning hat man seinem starken Wurf von außen es dann aber wieder geschafft das Polster größer werden zu lassen und so ging man mit einer 11-Punkte-Führung in die erste Viertelpause.
Danach wurde das Spiel ein wenig hektischer, woran die Schiedsrichter nicht ganz unbeteiligt waren. Interessante Entscheidungen führten dazu, dass auf einmal mehr Diskussionsbedarf entstand, aus dem die Bulmker irgendwie als Verlierer heraus gingen. So schmolz der fein herausgespielte Vorsprung peut á peut dahin (22:28; 14.) und gipfelte in einem technischen Foul für den Bulmker Coach, so dass am Ende der Vorsprung nahezu komplett dahin war (38;40; 20.). Justin Schuch sorgte dann noch mit einer schönen Einzelaktion für den 38:42-Halbzeitstand.
Früher hatte das die Gelsenkirchener bestimmt mehr beeindruckt, jedoch ist man mittlerweile weitaus gefestigter und besann sich in der Pause nochmal auf das, was man vor allem in dem ersten Viertel besser gemacht hat. Angeführt von einem groß aufspielenden Stefan Szafranski, der im dritten Vierte alleine für 8 Punkte sorgte und auch in der Defense sich gleich mehrere Bälle fischte, fand man wieder eine gute Mischung aus Würfen von außen und Zug zum Korb. Mit einem kleinen 8:0-Lauf baute man die Führung auch wieder zwischen der 25. und 27. Spielminute auf 47:57 aus. Doch auch das konnten die Gastgeber bis zum Ende des dritten Viertels wieder kompensieren.
Man ging ohne größere Foulprobleme in das letzte Viertel und Adrian Kanczik setzte mit einem Dreier nochmal ein Schüppchen oben drauf. Alles entschieden war beim Stand von 59:70 (33.) aber bei weitem nicht . Es entwickelte sich ein offener Schlagabtausch, in dem zunächst mal die Bottroper die Nase vorn hatten. Drei Dreier von außen und 2 potentielle Dreipunktespiele machten es nochmal unnötig spannend. Doch in dieser Phase nahm sich Justin Schuch ein Herz und zeigte was er drauf hat. Er verursachte zwar in der Verteidigung die beiden Fouls, wobei bei einem nur der Schiedsrichter wusste wo das Foul war, aber im Angriff tankte er sich durch, setzte sich stark am Korb durch und erzielte hier alleine 9 seiner 19 Punkte. 1,5 Minuten vor Schluss war beim Stande von 76:84 dann wirklich der Drops gelutscht und man spielte die letzten Angriffe souverän runter. Auch eine angedeutete Pressverteidigung konnte hier keinen Schrecken mehr einjagen und so gewann man am Ende nach einer erneut starken Teamleistung 79:85 und ist neben Bielefeld das einzig ungeschlagene Team in der OL4.
Jetzt geht es erstmal in die Herbstpause, wo man hoffentlich die Verletzten langsam wieder an Bord hat und an der einen oder anderen taktischen Variante pfeilen kann.
Punkteverteilung (in Klammern Freiwürfe):
Luca Guagliardi –
Sebastian Bräuer 2
Adrian Kanczik 22 (6/9)
Max Bräuning 13
Florian Stamen –
Arthur Rudka 3 (0/2)
Stefan Szafranski 24 (10/15)
Christof Kolberg 2
Justin Schuch 19 (1/2)