Herren 1: Zwischen Umbruch und Aufbruch – eine Saison mit vielen Gesichtern

Die 1. Herrenmannschaft der CSG Bulmke beendet die Landesliga-Saison 2024/2025 mit elf Siegen und neun Niederlagen auf dem 4. Tabellenplatz. Wie schon im Vorjahr verpasste das Team nur knapp die Top 3. Was auf dem Papier nach einem soliden Jahr in der Landesliga aussieht, war auf dem Feld eine Saison mit Höhen und Tiefen – mit einer Mannschaft, die sich weiter im Wandel befindet.

Junger Kader und neue Idee

Dass bei den Bulmker Herren etwas im Umbruch ist, war von Anfang an spürbar, denn durch ein paar Veränderungen im Kader und die neuen Systeme auf dem Feld, sollte sich das Spiel verändern: „Diese Saison steht für mich ganz im Zeichen des Umbruchs in den gewohnten Strukturen der ersten Mannschaft der CSG“, fasst Johann treffend zusammen. „Erstmals seit langer Zeit wurden neue Spielsysteme eingeführt, die besser auf das aktuelle Team zugeschnitten waren.“

Mit Deniz, Levin, Niven und Hendrik standen einige jüngere Spieler, im Alter von 16-21 im Fokus – mit Jan und Joris erhielt das Team zudem Unterstützung aus der U18. Dazu kam im Winter Marcel, 18, der schnell Anschluss fand und auf eine „spannende und coole Saison“ zurückschaut. „Sie hat sehr viel Spaß gemacht. Außerdem hat man sehr viel gelernt.“
Die Idee der Bulmker war also klar: Mut zur Veränderung, auch wenn der Weg dorthin nicht immer einfach sein würde.

Dass sich Veränderungen nicht sofort in Siege übersetzen ließen, zeigte sich leider früh. Die Vorbereitung war holprig, oft fehlte eine vollständige Trainingsgruppe, so dass man nur selten im 5 gegen 5 arbeiten konnte – teils halfen Gäste und Jugendspieler aus, da das Stammpersonal durch Verletzungen, Urlaube oder berufliche und private Verpflichtungen verhindert war.
Trotz der Schwierigkeiten war der Start verheißungsvoll – zumindest, was die Moral und den Einsatz betraf. Spielerisch jedoch blieb vieles Stückwerk, wie sich Levin erinnert: „Wir haben am Anfang der Saison verkrampft gespielt und wollten alles richtig machen. Und es war schwer, wenn man mit Spielern auf dem Feld stand, mit denen man nicht eingespielt war.“

Gerade zu Beginn waren es Wochen der knappen Entscheidungen – die ersten fünf Spiele wurden alle erst in den letzten Sekunden entschieden und meistens war es ein einziger Wurf, der über Sieg oder Niederlage entschied. Gegen Dorsten, Recklinghausen, Hiltrup und Lette hatte das Glück keine Bulmker Farben. Es fehlten wenige Zentimeter – oder ein Quäntchen Erfahrung. Nur gegen Haltern freute sich die Mannschaft über einen Sieg in der Verlängerung.

Nach dem Sieg in Haltern

Zwischen Zweifeln und Zuversicht

Ein negativer Tiefpunkt war dann das sechste Saisonspiel in Gladbeck. Die CSG präsentierte sich blass, ohne Zugriff – und verlor gegen den späteren Tabellenletzten, für den der Erfolg gegen Bulmke, der einzige Saisonsieg bleiben sollte.

Wer nun Sorge hatte, dass sich das Team aufgeben würde, täuschte sich. Die vielen knappen Niederlagen zeigten, dass mehr möglich war – einzig die Ausfälle und teils durchwachsene Trainingsbeteiligung machten es der Mannschaft unnötig schwer. So glaubte die Mannschaft weiter an die eigenen Qualitäten und ließ sich vom schwachen Saisonstart nicht aus der Ruhe bringen. Trainer Szafranski fasste zusammen, was viele dachten: „Der Saisonstart war denkbar ungünstig. Wir haben zwar oft eine tolle Moral gezeigt, doch es fehlte die Abgezocktheit. Uns fehlt seit Beginn der Saison einfach die Konstanz, um die eigenen Erwartungen zu erfüllen. Ich bin aber überzeugt, dass die Ergebnisse nicht unser Potenzial widerspiegeln.“

Und tatsächlich: Was folgte, war der Beginn einer kleinen Trendwende.

In Telgte, gegen Wulfen und wenig später gegen Schalke 2 zeigten sich erste Konturen eines eingespielten Teams. Auch in Lüdinghausen spielte die CSG gut, gab das Spiel aber nach klarer Führung noch aus der Hand und verlor – wie sollte es anders sein – in der letzten Sekunde durch einen Game-Winner.
Es war jedoch erkennbar, dass das Zusammenspiel nun flüssiger wurde und das Vertrauen untereinander größer: „Wir haben einfach freier aufgespielt, uns mehr getraut – auch wenn Dinge nicht sofort funktioniert haben“, so Levin rückblickend.

Die Saison blieb in der Folge eine Berg- und Talfahrt. Nach dem erfreulichen Ende der Hinrunde und der Verpflichtung von Marcel sollte der positive Trend fortgesetzt werden, doch zunächst gab es zu Beginn der Rückrunde deutliche Niederlagen gegen Dorsten und Haltern – ein kleiner Rückfall nach der aufsteigenden Phase.

Erfreulicherweise fand das Team aber schnell wieder in die Spur und es folgte ein starker Schlussspurt: Sieben Erfolge in den letzten acht Spielen, darunter fünf Siege in Serie und alles in allem souveräne Auftritte sprachen für sich. Die Mannschaft hatte sich gefunden und die Spielfreude war im ganzen Team spürbar, wie Johann auf den Punkt brachte: „In den letzten acht Spielen fanden wir endlich unseren Rhythmus, das nötige Tempo und vor allem die Spielfreude in den neuen Systemen. Das ermöglichte uns, die Saison positiv abzuschließen.“

Nach dem Erfolg in Recklinghausen

So sehr sich das Team auf dem Feld entwickelte – der Aufbau war oft mühsam. Dominic differenzierte: „Am Ende haben wir es als Mannschaft doch noch geschafft knappe Spiele zu gewinnen und jeder einzelne Spieler hat sich immer besser in die Mannschaft eingefügt. Wir haben gute Konstellationen gefunden, wie die Mannschaft auf dem Feld am besten funktioniert. Hier war sehr viel Geduld von Nöten, die unser Coach zum Glück hatte. Am Ende muss man sagen, dass wir uns als Mannschaft selbst das Leben schwer gemacht haben. Wir konnten selten gut trainieren, da es so gut wie nie dazu kam, dass alle Spieler des Kaders beim Training waren.“

Eine Frage der Geduld

Neben dem Blick auf die Ergebnisse, blieb die Einbindung der jüngeren Spieler ein wichtiger Faktor. Vor allem Deniz, Levin und Niven zeigten über die Saison hinweg guten Leistungen und waren oft tragende Säulen – alle haben ihren Platz im Team gefunden: „Mindestens genauso wichtig wie ein gutes Abschneiden, war uns das Einbinden der jüngeren Spieler“, betont Coach Szafranski. „Alle haben sich gut entwickelt und Verantwortung übernommen und damit auch die Grundlage für die kommende Saison gelegt.“

Insgesamt zog der Trainer jedoch ein gemischtes Fazit: „Leider haben sich gleich zu Saisonbeginn einige bittere Niederlagen aneinandergereiht, die wir erst einmal wegstecken mussten. Deshalb mussten wir, entgegen unserem Vorhaben, in der Tabelle zunächst einmal nach unten schauen. Wir haben aber immer eine gute Moral gezeigt und auf unsere Fähigkeiten vertraut. Als wir dann mit zunehmender Saisondauer mehr Sicherheit in unsere Systeme bekommen haben, wurden die Leistungen und Ergebnisse immer besser. Am Ende können und müssen wir mit dem 4. Platz zufrieden sein und haben noch das Beste rausgeholt, auch wenn wir natürlich gerne weiter oben gestanden hätten.“

Der Blick nach vorn

Was bleibt ist eine Saison, die sicher nicht als die konstanteste in Erinnerung bleiben wird – aber als eine Lehrreiche. Der Blick geht nun nach vorn: Die Mannschaft verabschiedet sich in die Sommerpause – mit einer Abschlussfahrt als am Ende dann doch verdiente Belohnung.

Die Mannschaft bedankt sich an dieser Stelle nochmal bei allen, die sie diese Saison unterstützt haben.

Zum einen geht ein großer Dank an die Fans, die das Team häufig lautstark mit Trommeln unterstützt haben und auch bei einigen Auswärtsspielen dabei waren.
Außerdem geht ein großer Dank an die Eltern der Jugendteams, die mit dem Verkauf während der Spiele ebenfalls zu gelungenen Spieltagen beigetragen haben.
Wir sagen Danke und freuen uns bereits jetzt auf die kommende Spielzeit.

Wir sehen uns in der nächsten Saison – Let’s go Bulmke!!

 

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