BSC Wulfen 2 – CSG Bulmke

Nach der Niederlage am vergangenen Wochenende in Recklinghausen mussten die heimischen Korbjäger wieder zu einem Auswärtsspiel im Vest antreten. Diesmal bei der Zweitvertretung des BSV Wulfen, welche ebenfalls nicht die starken Leistungen aus der letzten Saison abrufen können und somit auch gegen den Abstieg spielen. Aber das ist am Ende vielleicht auch von Vorteil sein, weil die Kandidaten, die den Abstieg unter sich ausmachen sehr eng beieinander liegen.

Die Vorzeichen standen wiederum nicht optimal, zumal am Freitag sich noch Pascal Alt vom Training und Spiel abmeldete. Erschwerend kam hinzu, dass Stefan Szafranski wieder ein zwicken in der operierten Leiste verspürte und somit ein Einsatz nicht infrage kam. Somit standen mit Philip Schulte-Batenbrock und Sven Kubisch nur noch zwei gelernte Aufbauspieler zur Verfügung. Auf der anderen Seite hatte Trainerkollege Berthold Ulrich auch nur 7 Spieler zur Verfügung.

So begannen die Bulmker das Spiel auch wie die Feuerwehr und führten schnell mit 0:6, so dass sich Wulfen gezwungen sah die erste Auszeit nach 90 gespielten Sekunden zu nehmen. Doch auch hierdurch ließen sich die Bulmker nicht irritieren. Sowohl beim Zug zum Korb zeigten die Hausherren wenig Gegenwehr und die offenen Würfe wurden konsequent genutzt. So baute man die Führung dank eines Dreiers von Arthur Rudka und Adrian Kanczik, der sein Punktekonto schon auf 9 heraufgeschraubt hat, in der sechsten Minute auf 10:22 aus und Wulfen nahm seine zweite Auszeit. Dass man die hohe Trefferquote nicht aufrecht halten würde war klar, aber in der Folgezeit verstrickte man sich in der Offensive zu häufig in Einzelaktionen und verlor das eine oder andere mal zu leicht den Ball. Zum Glück konnten die Gastgeber daraus kein Kapital schlagen und so ging das erste Viertel mit 17:26 an die Gelsenkirchener.

Das zweite Viertel hatten die Bulmker ebenfalls über weite Strecken gut im Griff. Vor allem wurde die Vorgabe den Ball ans Brett zu bringen sehr gut umgesetzt, zumal Wulfen nur über einen etatmäßgen Center verfügte. So scorten die Gäste sehr konsequent in der Zone, konnten sich aber nicht weiter absetzen, da die Wulfener ihre Halle offensichtlich sehr gut kannten und anfingen durch Dreipunktewürfe immer wieder kleine Nadelstiche zu setzen. An eine Umstellung der Verteidigungsform war an diesem Tage nicht zu denken. Nachdem man in der Zwischenzeit (7. Spielminute) das Polster auf 13 Punkte ausgebaut hatte, ging das zweite Viertel ebenfalls an die Bulmker, vor allem dank Guido Weber, der die letzten 8 Punkte für die Gäste erzielte.

Eigentlich wollte man das Erfolgsrezept aus dem zweiten Viertel beibehalten, jedoch war mit Guido Weber eine entscheidende Zutat mit 3 Fouls belastet. Im Angriff wurden die Aktionen mitunter hektischer, vor allem weil auch ein wenig die Sicherheit aus der stabilen Verteidigung heraus fehlte. Immer häufiger kamen die Wulfener mit einfachen Pick-and-Roll Aktionen zum Erfolg. Als man dann ein wenig tiefer in der Verteidigung stand, klappte die Rotation nicht so reibungslos und die kurzen Freiräume wurden von den Dreipunkteschützen gnadenlos ausgenutzt. In der 6. Spielminute nahm Coach Lask seine erste Auszeit in dieser Halbzeit, da der Vorsprung auf 50:54 zusammen geschmolzen war. Die Grundproblematik war dadurch leider nicht gelöst, drei Minuten später war der Spielstand mit 59:59 ausgeglichen. In dieser Phase antwortete Sven Kubisch, das das Spiel in der gesamten zweiten Halbzeit sehr gut geleitet hat, mit zwei wichtigen Dreiern und hielt so die Gastgeber weiter auf Abstand. Guido Weber besorgte dann mit einem durchgetauchten Rückwärtskorbleger den Stand zum Ende des dritten Viertels (59:64).

Beruhigend war dieser Vorsprung jedoch nicht und so entwickelte sich ein sehr abwechslungsreiches Spiel, was kaum spannender hätte sein können. Nach drei Minuten war der Vorsprung wieder dahin und es Stand 71:71. Das Spiel lief jetzt vor allem über Adrian Kanczik und Max Bräuning, da die Gegenspieler sich häufig nur durch Fouls behelfen konnten. Das Problem lag aber nach wie vor nicht in der Offense, sondern in der Defense, wo sich Tim Gorontzi, der bis dato noch gar nicht in Erscheinung getreten ist, mit 3 Dreiern und 11 Punkten, stark ins Spielgeschehen einklinkte. Wiederum in der 6. Spielminute musste eine Auszeit beim Stande von 78:78 herhalten und in der Folge klappte die Rotation so gut, dass kein Dreier der Wulfener mehr sein Ziel fand. Spannend wurde dann die letzte Minute noch mal. Beim Stande von 85:87 verwarf Guido Weber beide Freiwürfe, allerdings fischte man sich den Offensivrebound und im Gewühl konnte Guido den Vorsprung wieder auf 4 Punkte ausbauen. Nach den anschließenden erfolglosen Korbaktionen auf beiden Seiten verkürzte Wulfen 15 Sekunden vor Schluss auf 2 Punkte. Auszeit, kein Foul durch die Gastgeber in der Hoffnung die 8-Sekunden-Regel würde helfen, doch Arthur Rudka brachte den Ball über die Linie und wurde 1,8 Sekunden vor Schluss gefoult. Der erste war daneben, der zweite saß, so dass nach Auszeit Wulfen der Einwurf an die Mittellinie verlegt wurde. Doch in der kurzen Zeit schafften es die Heimmannschaft nicht mehr gezielt auf den Korb zu werfen und somit endete das Spiel 87:90 und die Bulmker nahmen 2 wichtige Punkte mit nach Gelsenkirchen.

Mit diesem wichtigen Sieg haben die Bulmker Basketballer auf jeden Fall wieder den Anschluss an das Hauptfeld geschafft. Im Gegensatz zu Wulfen, bei denen mehrere Spieler die Mannschaft verlassen haben, resultiert der jetzige Tabellenplatz im Wesentlichen aus Verletzungen, so dass man nach der Winterpause wieder komplett trainieren und so das volle Potential ausschöpfen kann. Somit blickt Trainer Ingo Lask wieder optimistischer in die Zukunft.

Philip Schulte-Batenbrock –
Sven Kubisch 8 (0/2)
Sebastian Bräuer 3 (1/2)
Adrian Kanczik 23 (6/6)
Stefan Szafranski n.e.
Tobias Brall 8
Stephan Reinboldt 2
Arthur Rudka 8 (3/5)
Guido Weber 24 (6/8)
Max Bräuning 14 (2/2)

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