Herren 1: Déjà-vu in letzter Sekunde. Starke Aufholjagd, bitteres Ende.

CSG Bulmke – Citybasket Recklinghausen 3 60-61 (12-21, 19-12, 9-20, 20-8)

Die Fans der CSG Bulmke sahen auch am dritten Spieltag der Landesliga-Saison 2024-25 eine unfassbar spannende und dramatische Partie – leider mit dem falschen Ende für die CSG.
In einer wieder einmal gut gefüllten Wildenbruchhalle, gab es für die lautstarken Anhänger der Bulmker am Sonntagnachmittag zwar keinen Basketball-Leckerbissen, aber eine hart umkämpfte Partie, die die Bulmker in der letzten Sekunde für sich hätten entscheiden können. Doch der gut herausgespielte Wurf aus der Mitteldistanz verfehlte das Ziel während der Schlusssirene und die Partie gegen Citybasket ging so mit 60-61 verloren.

Trotz der Enttäuschung war Trainer Szafranski stolz auf die Leistung seiner Mannschaft: „Zum dritten mal in Folge möchte ich das Team für die grandiose Moral loben. Es war wieder toll zu sehen, wie wir uns aus der schwierigen Situation herausgekämpft und uns eine Siegchance erspielt haben – leider fehlte dann beim alles entscheidenden Wurf das berühmte Quäntchen Glück“.

Die Vorzeichen vor dem Spiel waren zunächst nicht so gut. In den letzten zwölf Stunden vor dem Spiel mussten sich Deniz Oguz, Niven Güngör und Jonas Völker verletzt bzw. krank abmelden. Somit schrumpfte der Kader zusammen und die Starting Five sah anders aus als in den vergangenen Spielen. Neben Levin Ince, Johann Rockel und Dominic Nienaber rückten Adrian Kanczik und U18-Eigengewächs Jan Schleicher in die erste Fünf.
Die Ergebnisse der ersten Spiele zeigten, dass Recklinghausen wohl wieder zu den Top-Teams gehören wird und da sie im letzten Spiel 15 Dreier trafen, war den Bulmkern klar, dass es vor allem defensiv keine leichte Aufgabe werden wird.

Trotz eindringlicher Warnung des Trainers konnte die Mannschaft die Gefahr von jenseits der Dreierlinie aber nicht bändigen. Die Gäste trafen zu Beginn des Spiels fast nach Belieben, versenkten in den ersten fünf Minuten drei Dreier und waren schnell mit neun Punkten in Führung (4-13 aus Sicht der Bulmker). Auch wenn die Hausherren mit zunehmender Spieldauer besser ins Spiel fanden, versenkte Recklinghausen einen weiteren Dreier im ersten Spielabschnitt und behauptete die Führung bis zum Ende des ersten Viertels (12-21).

Die Bulmker merkten aber trotz des frühen Rückstandes, dass heute etwas möglich war, aber sie schafften es zunächst nicht den Vorsprung entscheidend zu verkürzen. Ein weiterer Dreier brachte Recklinghausen Mitte des zweiten Viertels mit 10 Punkten in Führung und erst ein 8-0 Lauf durch Levin Ince und Dominic Nienaber verkürzte den Rückstand zur Pause auf 31-33.

Mit gutem Gefühl gingen die Bulmker dann in die Halbzeit, in der sie sich noch einmal vor Augen führten, dass man mit hohem Tempo und einer weiterhin aggressiven Verteidigung das Spiel gewinnen kann.
Leider fand die Mannschaft im ersten Teil der 2. Spielhälfte aber offensiv gar nicht ins Spiel und scorte bis auf einen Dreier nur von der Freiwurflinie. Die Quote ließ zu Beginn des 3. Viertels ebenfalls  zu wünschen übrig und nur vier von zehn Freiwürfen fanden ihr Ziel. Recklinghausens Trefferquoten war hingegen deutlich besser. Neben drei weiteren Dreiern trafen sie sechs ihrer ersten neun Freiwürfe in diesem Viertel und hatten sich bis zur 28. Spielminute einen 15 Punkte Vorsprung erspielt (35-50). Angetrieben von den Fans gaben sich die Bulmker aber nicht auf und auch der 13 Punkte Rückstand zum Ende des vorletzten Spielabschnitts sorgte nicht dafür, dass die Mannschaft den Kopf in den Sand steckte. (40-53)

Zum Start des vierten Viertels verkürzte die CSG mit einem 7-2 Lauf auf acht Punkte und die Mannschaft spürte, dass noch alles drin war. Aufbauspieler Levin Ince sagte nach dem Spiel: „Wir haben nicht richtig ins Spiel finden können, bis zu dem Zeitpunkt, als wir die Intensität erhöht haben. Dies aber offensichtlich etwas zu spät.“

Recklinghausen wehrte sich zunächst gegen die beginnende Aufholjagd der Bulmker, doch die CSG behielt den Fuß nun auf dem Gas-Pedal. Wie schon gegen Dorsten 2 im ersten Saisonspiel und auch in der letzten Woche in Haltern, verringerte das Team den Rückstand zusehends. Endlich fielen auch die Jumpshots und nur die weiterhin schwache Freiwurfquote (4-8 im letzten Viertel) verhinderte den Ausgleich oder eine mögliche Führung.
Bei 20 Sekunden Restspielzeit vergaben dann auch die Gäste ihren letzten Freiwurf und die CSG hatte nach dem Defensivrebound einen letzten Angriff und die Chance auf den Sieg. Das angesagte Play ging auf und es resultierte ein freier Wurf aus der Mitteldistanz. Dieser fand sein Ziel aber leider nicht und das Spiel war verloren (60-61). Während die Gäste ausgelassen jubelten, blieben den Hausherren nur Enttäuschung und das vertraute Gefühl des Déjà-vu, dass sie, wie schon im ersten Saisonspiel gegen Dorsten, nicht für ihre beeindruckende Aufholjagd belohnt wurden.

Der Trainer versuchte die Niederlage nach dem Spiel einzuordnen: „Die Art und Weise wie wir zwei der ersten drei Spiele verloren haben, ist wirklich sehr, sehr bitter. Ich bleibe aber dabei, dass wir in dieser Saison eine tolle Mannschaft mit viel Potenzial haben, die viel Spaß hat und macht. Wir dürfen uns daher von den Niederlagen auf keinen Fall unterkriegen lassen, erst recht nicht, weil Dorsten und Recklinghausen sicher zu den Top-Teams der Liga gehören. Ich hoffe wir können die vierwöchige Ligapause nun dazu nutzen einige Dinge im Training aufzuarbeiten, so dass  wir uns in den kommenden Spielen nicht mehr in die Situation bringen, eine große Aufholjagd hinlegen zu müssen.“

Bevor es in die Herbstpause geht, müssen die Bulmker aber noch einmal im WBV-Pokal ran. Am kommenden Sonntag, den 13.10. empfängt die CSG den TSV Vorhalle, der in der Landesliga 6 ebenfalls mit einem Sieg und zwei Niederlagen startete. Anwurf ist wie gewohnt um 16 Uhr.
Wir hoffen auf eure Unterstützung.

Punkteverteilung (Freiwürfe):

5 Levin Ince 9 (1-2)
6 Sebastian Müller 2 (2-2)
7 Adrian Kanczik 9 (5-7)
8 Jan Schleicher 4 (0-1)
9 Joris Hill 0
10 Daniel Vordonarakis 3
11 Dominic Nienaber 11 Punkte (1-6)
12 Jan Schlüter 10 (2-4)
13 Johann Rockel 12

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